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zum TerminBochum bekommt einen Erich-Gottschalk-Platz. Fanprojekt Bochum in Trägerschaft der AWO Ruhr-Mitte und weitere Projektpartner forcieren weitere Platzgestaltung bis Juni 2022.
Die Stadt ehrt damit den Mannschaftskapitän des letzten deutschen jüdischen Fußballmeisters von 1938. Er überlebte als einziger seiner Familie den Holocaust und starb 1996 in den Niederlanden.
Genau 25 Jahre später stimmte nun die Bezirksvertretung Mitte für die Benennung der Grünfläche im Dreieck Castroper Straße, Blumenstraße und der dortigen Bahnstrecke. An einem authentischen Ort also, stand doch in unmittelbarer Nähe das Vereinsheim der damaligen Meistermannschaft von Hakoah Bochum. „Die Benennung eines Erich-Gottschalk-Platzes zielt auf die weitere Etablierung einer lebendigen Erinnerungskultur in Bochum ab. Durch die exponierte Lage am Rande der Innenstadt und auf dem Reiseweg zahlreicher Fußballfans an Heimspieltagen des VfL Bochum 1848 darf von einer hohen Frequentierung des Platzes ausgegangen werden“, schreibt die Verwaltung außerdem in der Beschlussvorlage.
Dieses bürgerschaftliche Engagement aus ganz unterschiedlichen Bereichen der Stadtgesellschaft ist herausragend.
Hintergrund der Benennung ist aber auch, dass der Platz weiter gestaltet werden soll. Er soll Teil des Stelenwegs der Evangelischen Stadtakademie werden und Künstler Marcus Kiel plant die Errichtung einer Gedenkinstallation auf der Grünfläche – in Kooperation mit dem Fanprojekt Bochum, das Jugendliche anleitet, sich mit Erinnerungsorten in Bochum zu beschäftigen.
Die Schirmherrschaft über das Vorhaben von Fanprojekt und Marcus Kiel hat Oberbürgermeister Thomas Eiskirch übernommen. „Dieses bürgerschaftliche Engagement aus ganz unterschiedlichen Bereichen der Stadtgesellschaft ist schon herausragend. Wir haben daher nicht nur gerne zugestimmt, sondern unterstützen das Projekt aus voller Überzeugung“, betont Holger Schneider, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Mitte.
„Mit Stele, Kunstwerk und Gesamtgestaltung des Platzes möchten wir den Erich-Gottschalk-Platz zu einem besonderen Erinnerungs- und Lernort umgestalten“, schildert Fanprojekt-Mitarbeiter Florian Kovatsch. Schülerinnen und Schüler, weitere Jugendliche, die "AG 1938 nur damit es jeder weiß" und auch die Jüdische Gemeinde in unmittelbarer Nähe sollen daher aktiv in die Umsetzung mit einbezogen werden.
Ziel sei, so Florian Kovatsch, die Eröffnung des vollständig gestalteten Platzes im Juni 2022 vorzunehmen - und zwar dann, wenn der Erfolg von Hakoah Bochum im jüdischen Sportverband ziemlich genau 84 Jahre zurückliegen wird.
Hier geht's zur Beschlussvorlage der Verwaltung.
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