AWO-Kita Am Schamberge 20 a, Bochum-Linden
zum TerminAWO-Begegnungsstätte Breddestr. 14, 44623 Herne
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zum TerminOliver Krudewig (Baugenossenschaft Bochum, li.),
Hans-Peter Herzog, Werner Schmitz und
Christian Seip (Baugenossenschaft Bochum).
Autor Werner Schmitz, AWO und Baugenossenschaft Bochum wollen ein sichtbares Zeichen der Erinnerung für Sinti in Eppendorf schaffen. Bezirksvertretung Wattenscheid entscheidet am 23. März über die Finanzierung.
Geschichte, die verdrängt und vergessen wurde, wieder sichtbar machen: Genau das ist das Ziel einer Initiative zur Errichtung einer Gedenktafel für das ehemalige, sogenannte „Zigeunerlager“ an der Ruhrstraße in Eppendorf. Am 23. März entscheidet die Bezirksvertretung Wattenscheid über die Finanzierung. Die dortige „Ampelkoalition“ setzt das Thema auf die Tagesordnung, bis zu 1500 Euro sollen bereitgestellt werden.
Recherchiert hat die Geschichte des Lagers der Schriftsteller und frühere „stern“-Reporter Werner Schmitz. Es existierte von 1938 bis 1943, bis zu 33 Sinti mussten dort zwangsweise leben. 751 Eppendorfer unterschrieben einen Protestbrief gegen das Lager – nicht, weil sie gegen das Lager waren, sondern gegen ein Lager in ihrer Nachbarschaft.
Jedes Opfer ist eines zu viel.
So heißt es auch im Antrag für die Sitzung der Bezirksvertretung über die Arbeit von Werner Schmitz: „Er zeigt die Gleichgültigkeit bis offene Ablehnung der Bevölkerung gegenüber den dort separierten Sinti. Diese Gleichgültigkeit und Ablehnung sieht Schmitz mit als einen Grund dafür, dass die Nationalsozialisten die Menschen aus dem Lager ohne Widerspruch in Konzentrationslager verschleppen und umbringen konnten. Nur zwei Bewohner des Lagers überlebten. In Eppendorf und Wattenscheid wurde das Lager vergessen oder verdrängt. Wir wollen erinnern an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors und gleichzeitig dazu auffordern, wach zu bleiben, damit sich solche Gräueltaten nicht wiederholen. Angesichts rechtsextremistischer Gewalttaten in jüngster Zeit ist es notwendiger denn je, sich mit den Gräueltaten des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und demokratischen Gemeinsinn zu stärken. Jedes Opfer dabei ist eines zu viel.“
Zur Initiative für die Gedenktafel gehören außerdem die AWO, die Baugenossenschaft Bochum eG, der das Grundstück heute gehört, und auch Wattenscheids Bezirksbürgermeister und AWO-Mitglied Hans-Peter Herzog (SPD) steht hinter dem Projekt. Bei einem Ortstermin machten sich die Initiatoren ein Bild von den aktuellen Begebenheiten an der Ruhrstraße/Ecke Dahlhauser Straße und wie dort die Gedenktafel integriert werden könnte.
Dass der Weg nach Auschwitz vor unserer Haustür begann, zeigt das Eppendorfer ‚Zigeunerlager‘.
„Alle kennen Auschwitz. Aber Auschwitz ist weit weg. Dass der Weg nach Auschwitz vor unserer Haustür begann, zeigt das Eppendorfer ‚Zigeunerlager‘“, betont Werner Schmitz, warum das Erinnern so wichtig ist – und einen entsprechenden Platz in Form einer Gedenktafel auch im Stadtbild bekommen sollte.
„Wir können Werner Schmitz für seine Recherchen nur dankbar sein. Die daraus resultierende Gedenktafel soll uns allen noch einmal ein eindrucksvolles Zeugnis darüber sein, dass die Verbrechen der Nationalsozialisten so viele Opfer forderten, die in unserem Bewusstsein nicht unmittelbar verankert sind. Das zu ändern, ist mit ein Ziel unseres gemeinsamen Engagements“, betont Hans-Peter Herzog.
Zusammen mit der AWO lädt Werner Schmitz am Donnerstag, 18. März, um 19 Uhr zum digitalen Themenabend über das „Zigeunerlager“ ein. Anmeldungen sind möglich über stadtbuero@awo-ruhr-mitte.de per Mail. Per Rückantwort gibt es dann die Zugangsdaten für die Zoom-Konferenz.
Bleichstraße 8
44787 Bochum (Mitte)
0234 96477-0
stadtbuero@awo-ruhr-mitte.de
Herzogstraße 36
44807 Bochum
0234 50758-0
bochum@awo-ruhr-mitte.de
Breddestraße 14
44623 Herne
02323 9524-0
herne@awo-ruhr-mitte.de