AWO-Familienzentrum Hermannstr. 25, 44791 Bochum
zum Termin
Seniorenbüro Südwest, Hattinger Str. 811, 44879 Bochum
zum Termin
Seniorenbüro Südwest, Hattinger Str. 811, 44879 Bochum
zum Termin
AWO-Begegnungsstätte Breddestr. 14, 44623 Herne
zum Termin
Seniorenbüro Südwest, Hattinger Str. 811, 44879 Bochum
zum Termin
Geflüchtete Ärztin will zerstörte Praxis in Syrien wieder aufbauen. Bochumer AWO startet Spendensammlung.
In diesem einen Augenblick ging es um Leben und Tod. Gleichzeitig, nicht sprichwörtlich, sondern in der bitteren Realität. „Ich hörte die Flugzeuge und die Bomben, aber wir waren mitten in der Entbindung. Wir haben die Geburt zu Ende gebracht, ohne zu wissen, ob wir selbst überleben“, schildert Dr. Fatema Humaidi mit Tränen in den Augen.
Wir wussten nicht, ob wir überleben.
Es war genau dieser Moment, der letztendlich dazu führte, dass die Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit ihrer Familie Syrien verlassen hat. Bis 2015 führte sie noch ihre Praxis in Idlib, versorgte im Notfall nicht nur Frauen im Arbeitsalltag, sondern auch Opfer von Krieg und Gewalt – bis der Bombenkrieg ihr jegliche Hoffnung nahm, ihr damaliges Leben fortsetzen zu können.
Über die Türkei erreichte Fatema Humaidi 2017 zunächst Aschaffenburg, seit fast zwei Jahren lebt sie mit ihren Kindern und ihrem Mann in Bochum. Rund ein Jahr nach dem Sturz des Assad-Regimes ist für sie aber nun klar: „Ich möchte zurück.“
Ich vermisse meinen Job.
Doch das wird eine Herausforderung. Denn die 56-Jährige plant, ihre frühere Praxis wieder aufzubauen. Die Grundmauern stehen noch in der Straße, in denen die Folgen des Krieges ansonsten unübersehbar sind. Es braucht daher ganz viel Engagement, Herzblut und Unterstützung, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen. „Ich vermisse meinen Job, will wieder als Frauenärztin arbeiten. In Idlib gibt es viel zu wenig Ärztinnen und Ärzte für so viele Menschen, die aus den zerstörten Dörfern im Umland in die Stadt gezogen sind.“
Für diesen Traum, nach Hause zurückzukehren und den Menschen vor Ort zu helfen, würde sie sogar Mann und Kinder zunächst in Deutschland zurücklassen. „Mein Mann arbeitet inzwischen in Deutschland, die Kinder gehen noch zur Schule oder haben auch einen Job gefunden. In Syrien haben wir nichts mehr. Erst kommt die Praxis, dann eine eigene Wohnung, dann sehen wir weiter“, sagt sie.
Bevor Dr. Fatema Humaidi also anderen helfen kann, braucht sie selbst Unterstützung. Dazu hat sie zur AWO in Bochum Kontakt aufgenommen. Der Verband will ihr dabei zur Hand gehen, die Praxis zunächst mit dem Nötigsten auszustatten, um starten zu können – und sammelt ab sofort Spenden dafür.
Syriens Zukunft hängt von Menschen wie Fatema Humaidi ab.
„Den Entschluss, das Leben hier aufzugeben, zurückzukehren, um andere Menschen medizinisch zu versorgen, vielleicht sogar Leben zu retten, finden wir beeindruckend“, betont Karl-Heinz Meier, Vorsitzender der Bochumer AWO. „Jede Spende ist so auch ein Stück Hoffnung nach den langen Jahren des Krieges, dass auch der Wiederaufbau gelingen kann. Syriens Zukunft hängt von Menschen wie Fatema Humaidi ab, die Perspektiven erst durch ihr Handeln schaffen.“
Damit die Praxis schnellstmöglich in Betrieb gehen kann, braucht Dr. Fatema Humaidi vor allem medizinisches Gerät, um zunächst einmal eine Grundversorgung sicherstellen zu können. Die AWO Bochum hofft, mit der Spendensammlung eine Finanzierung der Geräte möglich machen zu können.
Spenden sind möglich auf das Konto der AWO Bochum, IBAN: DE 75 4305 0001 0001 2088 18, Zweck: Aufbauhilfe Syrien. Sachspenden, etwa aus Praxen oder Krankenhäusern, sind nach Rücksprache möglich.
Bleichstraße 8
44787 Bochum (Mitte)
0234 96477-0
stadtbuero@awo-ruhr-mitte.de
Herzogstraße 36
44807 Bochum
0234 50758-0
bochum@awo-ruhr-mitte.de
Breddestraße 14
44623 Herne
02323 9524-0
herne@awo-ruhr-mitte.de