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Eröffnung des Erich-Gottschalk-Platzes in Bochum am 26.06.2025. +++ Foto: Lutz Leitmann/Stadt Bochum
Der neue Erich-Gottschalk-Platz würdigt jüdische Fußballgeschichte und macht sie durch Kunst und Information im Stadtbild sichtbar.
Nach fünfjähriger Planungs- und Gestaltungsarbeit wurde in Bochum ein besonderer Erinnerungs- und Lernort offiziell eingeweiht: der Erich-Gottschalk-Platz. Er ehrt Erich Gottschalk, den Kapitän der jüdischen Fußballmannschaft Schild/Hakoah Bochum, die 1938 die letzte jüdische Fußballmeisterschaft in Deutschland gewann. In unmittelbarer Nähe an der Castroper Straße lag, versteckt in einem Hinterhof, bis 1938 das Vereinsheim von Hakoah Bochum.
Der Künstler Marcus Kiel hat für den Erich-Gottschalk-Platz eine Installation entworfen, die an Gottschalks Geschichte und die des Vereins TUS Hakoah erinnert. Ein angedeuteter Raum aus roten Ziegeln, in U-Form gemauert, steht mitten auf der Fläche. Er ist nicht überdacht und öffnet sich zur Castroper Straße hin, in Richtung des ehemaligen Vereinsheims, der neuen Synagoge der jüdischen Gemeinde und in der Ferne des heutigen VfL-Stadions.
Wer den Raum betritt, ist unvermittelt Teil der Installation. An seinen Außenwänden hat Marcus Kiel Schaukästen angebracht, wie man sie von Vereinsheimen kennt. Sie fungieren als Vitrinen für historische Dokumente von Hakoah Bochum. Die Vorgängervereine des VfL Bochum haben bereits 1924 damit begonnen, Juden auszuschließen. Angesichts aktuell zunehmender Übergriffe auf Menschen jüdischen Glaubens stellt der Künstler auch die Frage, wie diese zukünftig sicher in Deutschland leben können. Zwei Dimensionen der Zeit, Vergangenheit und Gegenwart, werden so erfahrbar. Marcus Kiel nimmt eine behutsame Archäologie des Ortes vor, um Geschehnisse freizulegen, deren Spuren verwischt sind.
Mit der Installation öffnet er den Blick in die räumliche Leere einer zeitlichen Fülle. Dieser Ort eines kollektiven Gedenkens füllt sich erst in der Aktualisierung der jeweils individuellen Erinnerung und Anschauung mit Leben. Betrachtende werden sozusagen zur lebendigen Fortsetzung des Denkmals. Die Leere verdinglicht die Erinnerung an das Verlorene, beruhigt aber auch den Blick und ermöglicht dem Bewusstsein, sich für anderes zu öffnen. Bei der Gestaltung des Raums ergibt sich aus dem Verzicht auf Darstellungen eine Leerstelle, ein Denkraum, ein möglicher Gedenkort und nicht zuletzt die Chance auf Begegnungen.
Die Umsetzung des Projekts wurde maßgeblich von Florian Kovatsch für das Fanprojekt Bochum, Künstler Marcus Kiel und Christopher Becker von der AWO Ruhr-Mitte getragen. Die Schirmherrschaft übernahm Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. Die Stadt Bochum unterstützte das Vorhaben wesentlich in Planung und Umsetzung. Die Idee enstand aus der Erinnerungsarbeit des Fanprojekts Bochum mit jugendlichen VfL-Fans.
Weitere Förderer waren unter anderem die Deutsche Fußball Liga, die VBW Bauen und Wohnen GmbH, die USB Bochum GmbH, die AWO Bochum, der VfL sowie die Jüdische Gemeinde.
Redaktion
Philipp Hartmann / AWO Ruhr-Mitte
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