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zum TerminDie schönen Seiten der Familienpflege:
Jessika Krawczyk und Costa Aderito Joao
bereiten einen Kindergeburtstag vor.
1994 gegründet, blickt das Fachseminar Familienpflege der AWO Ruhr-Mitte zurzeit auf über 25 erfolgreiche Ausbildungsjahre zurück. Das Berufsbild hat sich dabei stark gewandelt.
„Anfangs standen noch die Helfertätigkeiten im Pflegebereich im Vordergrund. Heute sind die Anforderungen ganz andere: Familienpfleger*innen leisten größtenteils wichtige pädagogische Assistenztätigkeiten in Einrichtungen für Familien und Kinder oder in Einrichtungen der Behindertenhilfe und in unterschiedlichsten Wohnformen für Menschen mit psychischen Langzeiterkrankungen“, schildert Birgit Flores. Sie muss es wissen, hat sie doch den Ausbildungsgang 1994 bei der AWO Ruhr-Mitte schon mit aufgebaut und in all den Jahren geleitet. Inzwischen ist die Lehre bei der AWO-Tochter „bobeq“ angesiedelt.
Familienpfleger*innen leisten wichtige pädagogische Assistenztätigkeiten.
Das Berufsbild der Familienpflege gibt es in Deutschland sogar schon seit 1948. Mit der Zielsetzung, die Lebenssituation von Kindern und Familien zu verbessern, hat die Familienpflege als ambulante Hilfsmaßnahme, die Unterstützung bei der Bewältigung familiärer Notsituationen anbietet, zunehmend an Wichtigkeit gewonnen. Die Einsätze in Einrichtungen wie Wohngruppen oder Tageseinrichtungen koordinieren soziale Träger und Verbände.
Jessika Krawczyk (27) und Costa Aderito Joao (28) können bestätigen, wie viel Verantwortung mit den Aufgaben verbunden ist. Sie befinden sich beide im zweiten Ausbildungsjahr und haben sich den Job ganz bewusst ausgesucht. „Man muss bereit sein, sich mit unterschiedlichen Menschen mit verschiedenen Hintergründen zu befassen und dafür offen sein. Das hat mich gereizt“, betont Aderito Joao. Er ist selbst vor 10 Jahren erst von Portugal nach Deutschland gezogen und war dankbar für die Unterstützung in der Anfangszeit. Nach Ende der Ausbildung will er davon etwas zurückgeben und selbst helfen – vor allem Menschen mit Migrationshintergrund.
Empathiefähigkeit ist wichtig. Kein Abstumpfen, kein Schubladendenken: Das ist Grundvoraussetzung!
Jessika Krawczyk stimmt ihm zu. „Empathiefähigkeit ist wichtig. Kein Abstumpfen, kein Schubladendenken: Das ist Grundvoraussetzung“, sagt sie – ergänzt aber auch: „Man darf nie die professionelle Distanz verlieren.“ Sie freut sich über die Möglichkeit der Ausbildung in Bochum, ursprünglich kommt sie aus Datteln. Dort sei das Berufsbild nicht so bekannt. „Oft fehlt die Wertschätzung. Das ist schade.“
Birgit Flores sieht genau darin aber auch eine Chance für die jungen Absolvent*innen und weist auf die hervorragenden Jobperspektiven hin. „Der Beruf wird sicher nicht massenhaft ausgebildet. Auch durch unser funktionierendes Netzwerk zu anderen Trägern haben wir eine übergreifende Übernahmequote von über 90 Prozent erreichen können. Denn Familienpfleger*innen sind gefragt.“
In diesem Jahr starten wieder zwei Ausbildungsgänge: am 1. April und am 1. September. Die Ausbildung dauert 24 Monate plus ein Berufsanerkennungsjahr. Sie umfasst 1800 Stunden Theorie in Bereichen wie Pädagogik und Psychologie oder Kinder- und Krankenpflege und Säuglingspflege, Sozialkunde sowie Musik, Kultur, Ernährungslehre und Nahrungsmittelzubereitung und noch einmal 1200 Stunden Fachpraxis in Einrichtungen der Familien-, Behinderten-, Kinder- und Jugendhilfe. Weitere Info auf www.bobeq.de im Netz und direkt bei Birgit Flores: b.flores@bobeq.de
Redaktion
Christopher Becker/ AWO Ruhr-Mitte
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